Das ist eine Tatsache. Und das wissen alle Frauen. Zumindest, wenn es um kleine Wehwehchen geht. Da wird der große starke Beschützer mal ganz schnell zum kleinem Kind, das gerade zum ersten Mal vom Fahrrad gefallen ist.
Der Grund meines Beitrags ist die WeisheitszahnOP meines Freundes. Es ist ja plausibel und durchaus verständlich, dass man Schmerzen hat und sich entsprechend über diese beklagt, aber das, was hier in den letzten Tagen abläuft, ist zu viel. Ich meine, ich helfe ja gern, bin auch sehr fürsorglich in der Hinsicht. Aber alle zehn Minuten ein "Kannst du mir einen Kühlakku holen?", "Hilfst du mir? Ich darf doch nichts tragen." oder sehr nett ist auch "Bekomm ich noch ein Eis?". Da fühl ich mich doch eher wie eine Mutter, als wie eine Freundin! Aber die Phase mag dementsprechend noch erträglich zu sein, da er sich inzwischen wieder artikulieren kann. Vorher machte er sich nämlich nur über Brummgeräusche bemerkbar. Ich dachte irgendwann, ich wär mit einem Bären zusammen!
So geht das also schon seit drei Tagen- nein halt, seit über einer Woche! Schließlich war seine Angst vor der OP riesig. Weisheitzähne waren das Gesprächsthema Nummer eins. Aber wieso nur? Glaubt er, dass er mit dem Entfernen des Zahns sein letztes Fünkchen Weisheit verliert? Wie ein kleines Kind. Undenkbar, dass bei dem Wahnsinn der Zahn noch drin ist. Wo ist da der tapfere Held, der einen auf seinem weißen Roß vor dem bösen Drachen errettet?

Genug der Aufregung. Ich leg mich dann mal wieder hin- oder besser: Ich hole dem Herrn mal sein Eis und warte auf ein danbares Brummen.